Große Überraschung: Die Hauptstadt Kigali in Ruanda ist sauberer als viele Städte in Deutschland.
Riesenproblem am Flughafen.
Da der Flug etwas verspätet war, wollte die Reiseleitung, dass meine Frau alleine zum Hotel fährt. Da war ich aber in Hochform. Hab gesagt: Bin mit dieser Frau seit 41 Jahren verheiratet. Ist mir wichtiger als alle Gorillas dieser Welt. Vertrag ist Vertrag. Bestehe darauf, das ich meine Frau zum Hotel bringe. Ansonsten komme ich in zwei oder drei Monaten wieder. Aber ich bezahle kein zweites mal.
Dann war die Ansage: Wir haben eine Stunde Zeit. 25 Minuten zum Hotel. 25 Minuten zurück. 10 Minuten einchecken. War just in time. Hätte keine 10 Minuten länger laufen dürfen, dann wäre ich nicht zu den Gorillas geflogen.
Wie ich erst später vom Fahrer zum Hotel erfahren habe, hätte es statt des Helikopterfluges auch die Möglichkeit gegeben, mit einem Wagen von Kigali zur Lodge zu fahren. Fahrtzeit nach seinen Angaben ungefähr dreieinhalb Stunden.
Das Visum für die Einreise wird vom Flughafen gegen eine geringe Gebühr erteilt.
Ein Impfausweis wurde von mir nicht verlangt, vielleicht weil ich nicht aus einem Infektionsgebiet kam.
Eine Untersuchung und die Wegnahme von Artikeln aus Plastik hat es nicht gegeben.
Die Fahrt zur Lodge in den Bergen, dauerte nochmal über eine halbe Stunde.
Der Landrover parkt in tiefster Finsternis und der Fahrer erklärt: es sind noch einige Stufen zur Lodge. Er gab mir einen Stock und leuchtete mit einer Taschenlampe.
Soviel Stufen bin ich in den letzten 10 Jahren nicht gelaufen.
Drei mal mussten wir eine Pause machen.
Die Anzahl der Stufen erinnerten mich an den Kölner Dom, den ich einmal als junger Mensch heraufgeklettert bin.
Es hätte die Möglichkeit gegeben eine Tragehilfe in Anspruch zu nehmen. Dies habe ich leider erst am nächsten Tag erfahren.
Damit habe ich in den Bergen Ruandas nicht gerechnet.
Die Räumlichkeiten waren sehr gut geheizt. Ich werde das Superwohlgefühl der Wärmflasche für meine Füße nie vergessen.
Nach einem tollen Frühstück war die Tragehilfe von der Lodge zum Parkplatz gegeben.
Auch diese Fahrt dauerte wieder ca. eine halbe Stunde.
Die Wildhüter und Ranger bedanken sich bei den Teilnehmern, weil durch diese erst die Existenz und das Weiterleben der Gorillas gesichert wird.
Sie sind absolut sicher, dass ohne die Besucher, die Gorillas längst ein Opfer der Wilderer geworden wären und in den Bratpfannen der am Berg wohnenden Einheimischen zur Ernährung ihrer Kinder gelandet wären.
Während die Anzahl der Gorillas vor Jahren bis auf ca. 600 gesunken war, hat sich inzwischen die Population auf ca. 1.000 erhöht.
Eine Berührung mit den Gorillas ist möglich, allerdings sollte die Initiative dazu vom Gorilla ausgehen.
Geht die Initiative vom Menschen aus und gefällt dem Gorilla nicht, kann es sein, dass der Gorilla dem Menschen eine klatscht.
Das Spiegelbild erschreckt sie zu sehr.
Die Blätter und Stängel sind saftig genug um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Und da soll noch jemand sagen, Vegetarier seien vor Übergewicht geschützt.
"Es gibt auch ein Leben ohne Autos, Handys und Fußballstadien.
Und arbeiten für eine warme Wohnung und die Ernährung der ganzen Familie muss ich auch nicht.
Und ärgern über die Zeugnisse meiner Kinder muss ich mich auch nicht.
Was uns mit den Menschen verbindet?
Die Alten nerven. Besonders der Alte!
Was uns nicht mit den Menschen verbindet?
Die Idee, Waffen zu erfinden, mit denen man sich selbst, die eigene Art und das gesamte Leben auf unserem Planeten vernichten kann."
UR-EREIGNIS.
Bei den Gorillas habe ich meine Seele gefunden. Ein Treffen wie vor Millionen von Jahren. Konnte bisher mit dem Begriff Seele wenig anfangen. Jetzt weiß ich was Seele ist. Wie eine Erweckung vor urzeitlichen Brüdern und Schwestern. Eine Seelische Tiefenempfindung.
Märchen, Traumwelt - alles viel zu oberflächlich.
Unsere Seele ist wie auch unsere Gene, mit allen Erfahrungen aller unserer Vorfahren seit Anbeginn des ersten Wesens das wir als Mensch bezeichnen würden beeinflusst worden.
Ich nenne jede vererbte psychische Erfahrung als Empeirine nach dem griechischen Wort Empeiria für Erfahrung.
Wenn man geschätzt von 2 Millionen Jahren ausgeht, tragen wir das psychische Erbe von 100.000 Generationen mit uns.
Die Ur-Seele ist der ursprüngliche Zustand vor allen psychischen Erfahrungen, also allen Empeirinen, die an uns als Menschen vererbt worden sind.
Hier habe ich meine Ur-Seele gespürt.
...nach 1 Stunde und 15 Minuten Aufstieg, einer guter Stunde Aufenthalt bei den Gorillas und anderthalbstündiger Abstieg an die Grenzen ihrer Fitness gelangt. Später haben mir zwei 80-jährige Teilnehmer erklärt, dass sie mich bewundert hätten für meinen Mut, trotz meiner Geheinschränkung, die Gorillas zu besuchen. Ich hätte alles richtig gemacht.
...in die Autos gestiegen waren, habe ich mich bei allen 10 Trägern, den beiden Rangern und den vier Fährtensuchern, die in der Nacht vorher der Gorillafamilie gefolgt waren bedankt.
Jeder erhielt von mir gerne einen höheren Dollarbetrag als Trinkgeld, der meine Anerkennung und Wertschätzung für ihre Leistung ausdrücken sollte.
Ihren Jubel konnte man über die ganze Ebene hören.
Meine innere Dankbarkeit war noch größer.
Insbesondere die Massage der strapazierten Muskeln.
...und hat mit 12 Millionen Einwohnern eine Million Einwohner mehr als Belgien.
...befindet sich der Volcanoes National Park in dem die Berggorillas leben.